Der Meister informiert rund ums Weizenbier.

Weizenbier ist obergäriges Bier: vergoren mit obergäriger Hefe, die bei Temperaturen von 15 bis 20 Grad Celsius den Gärprozeß einleitet und dabei an die Oberfläche des jungen Bieres aufsteigt. Dort bildet sie eine weiße Haube, der das Weizenbier seinen zweiten Namen Weißbier verdankt.
Anders die untergärige Hefe: Sie vergärt bei kühleren 6 bis 9 Grad und setzt sich anschließend am Boden des Gärgefäßes ab.
Typisch für Weißbiere: Sie schmecken und riechen fruchtiger als untergärige Biere. Diese nur bei obergärigen Bieren zu findende aromatische Blume bezeichnet der Brauer als Brimse.
Weniger betont ist die Bittere, da Weißbier milder gehopft ist als zum Beispiel Pils oder Helles. Für spritzigen Biergenuß sorgt der reiche Anteil an Kohlensäure. Eine Spezialität von dunklem Weizen: das leichte Malzaroma.
Meist reift Weißbier in der Flasche aus (traditionelle Flaschengärung), wird nicht filtriert und behält seine natürliche Hefetrübung. Wird Hefe herausgefiltert, entsteht das perlende, blanke Kristallweizen.
Aber egal welches Hefe - In vier Sekunden is es bei mir eh weg.

Hier eine kleine Hefekunde

 

Geschmack

Blume
(Geruch)

Aussehen

Stammwürze
in %

Alkohol
in Vol. %

Weizen/
Weißbier hell
spritzig
mild
teilweise aromatisch frisch
teilweise hefeblumig
leicht fruchtig
leicht würzig
hell bis gold
trüb

über 11

ca. 5,3

Weizen/
Weißbier dunkel
spritzig
mild
leicht malz aromatisch
teilweise hefeblumig
dezent malzblumig
dunkel
trüb

über 11

ca. 5,3

Kristallweizen Rezent
sehr spritzig
champagnerartig
leicht hefeblumig hell
blank
perlend

über 11

ca. 5,3

leichtes Weizen schlank
spritzig
mild
hefearomatisch
hefeblumig
leicht fruchtig
hell bis bernstein
trüb

über 7

ca. 3

Weizen-/
Weißbierbock
vollmundig
fruchtig
weinig
hefeblumig gold bis dunkel
trüb

16-18

ca. 7,5

Die goldenen Regeln

1. Weizenbier wird an kühlen und dunklen Ort- zum Beispiel im Keller- stehend gelagert.
2. Das Auge genießt mit! Das bayrische Weizenbier wird aus einem typisch geschwungenen, hohen, schlanken Glas getrunken, damit es Rezenz und Blume Ganz entfalten kann.
3. Wer den Schaum auf seinem Weizen genießen will, sorgt für fettfreie Gläser, damit die Krone nicht zusammenfällt.
4. Weißbiergläser mit klarem, kalten Wasser ausspülen und nicht abtrocknen (verhindert das Überschäumen beim Einschenken)
5. Der wahre Weizenkenner schenkt in einem Zug vorsichtig ein und hält das Glas dabei fast waagerecht. Beim Hefeweizen wird dann - je nach individuellem Geschmack - nach leichtem Schwenken der Flasche die Hefe ins Glas gespült.
6. In ein bayrisches Weißbier gehört keine Zitrone! Sie zerstört den Schaum und verfälscht den Geschmack. Auch Reiskörner haben im Weizenbier nichts zu suchen. Sie treiben die Kohlensäure aus dem Bier und berauben es seiner Spritzigkeit (Rezenz).
7. Je leichter das Essen, desto leichter und heller sollte auch das dazu getrunkene Weißbier sein, damit sich die Geschmackseindrücke nicht überlagern.